Sizilien ist eine Insel der Kontraste: die fruchtbaren Küstenlandschaften, der schroffe Ätna, antike griechische Tempel, römische Amphitheater und eine kulinarische Tradition, die den Einfluss zahlreicher Kulturen erahnen lässt. Zudem ist sie Ausgangspunkt für eine Reise zu einem ganz besonderen Archipel: den Liparischen Inseln, wo mit dem Stromboli ein weiterer aktiver Vulkan sein Unwesen treibt, die italienischen Kapern angebaut werden und sich ein Promi-Hotspot verbirgt.
Hier erwarten euch alle wichtigen Tipps zu veganen Restaurants, regionalen Spezialitäten, zur sizilianischen Infrastruktur und unseren ganz persönlichen Highlights, die ihr euch nicht entgehen lassen solltet.
Die Liparischen Inseln sind eine kleine, vulkanische Inselgruppe nördlich von Sizilien
Das wichtigste Thema zuerst: Die sizilianische Küche bietet ein paar ganz besondere vegane Köstlichkeiten. Ohnehin ist sie stark mediterran geprägt und enthält von Natur aus viele pflanzliche Gerichte.
Klassische vegane Speisen sind:
Arancini - in manchen Restaurants findet ihr eine vegane Variante der frittierten Reisbällchen
Granita - die perfekte Erfrischung während des heißen Sizilianischen Sommers
Caponata - klassisch mit Auberginen, Tomaten, Sellerie, Kapern und Oliven
Sizilien hat viele lokale Märkte, die frisches Obst, Gemüse, Nüsse und Oliven anbieten - perfekt, um sich unterwegs mit ein paar Basics einzudecken. Vegane Restaurants gibt es vor allem in den größeren Städten.
Empfehlenswerte Adressen sind:
Wenn keine veganen Restaurants in der Nähe sind, lest unsere Survival-Tipps für Italien im Artikel: Vegan durch Italien: Zwischen historischen Stätten, Naturwundern, Traumlandschaften und köstlicher mediterraner Küche.
Oder kocht doch einfach selbst! Hier findest du bei unserem Partner Viator einen veganen Kochkurs, der dir die sizilianische Küche näher bringt. Es ist ein Affiliate-Link: Du unterstützt uns damit ohne Mehrkosten für dich.
Sizilien zählt zu den ältesten und bedeutendsten Weinregionen Italiens. Durch das warme Klima, die mineralreichen Vulkanböden und die Nähe zum Meer entstehen hier charakterstarke Weine. Besonders die autochthonen Rebsorten wie Nero d’Avola, Grillo oder Catarratto prägen das Profil der Inselweine. In den letzten Jahren haben sich viele Winzer auf nachhaltige und biologische Methoden spezialisiert, wodurch auch vegane Weine zunehmend an Bedeutung gewinnen - perfekte Voraussetzungen für eine Weinverkostung.
Unsere zwei Favoriten:
Wer Wein mag, sollte sich eine Weinverkostung nicht entgehen lassen
Sizilien hält eine Fülle an interessanten Orten bereit. Für Naturliebhaber, Wanderer, Historiker und alle Fans des typischen italienischen Flairs ist etwas dabei. Wir verraten euch, was ihr bei einer Rundreise über die Insel auf keinen Fall verpassen dürft.
Diese zauberhafte Barockstadt im Südosten Siziliens gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe. Die sandfarbenen Gebäude und prächtigen Kirchenfassaden verleihen Noto einen einzigartigen Charme. Besonders reizvoll ist ein Besuch im Frühling, wenn die "Infiorata di Noto" stattfindet – ein Festival, bei dem die Straßen mit aufwendigen Blütenteppichen geschmückt werden.
Die Kathedrale San Nicolò in Noto ist eines der Wahrzeichen des hübschen Barockstädtchens
Diese Altstadt ist weniger bekannt als Noto, steht ihr jedoch in Sachen Barockarchitektur in nichts nach. Kleine Gassen, romantische Plätze und authentische Trattorien machen Ragusa Ibla zu einem echten Highlight.
Das süße Städtchen im Süden, das die Italiener Siracusa nennen, hält gleich mehrere interessante Spots für euch bereit:
Ortigia, die historische Altstadt von Syrakus, liegt auf einer Insel
Das griechische Theater in Syrakus ist eines der größten seiner Art weltweit
Ragusa Ibla - nicht nur bei Nacht ein wunderschöner Anblick
Malerisch thront die Stadt auf einer Klippe und lockt mit eleganten Boutiquen und charmanten Cafés. Besonderes Highlight: Das römisch-griechische Theater von Taormina. Ursprünglich im 3. Jahrhundert v. Chr. von den Griechen erbaut und später von den Römern erweitert, besticht es durch seine einzigartige Kulisse: Von den Sitzreihen aus hat man eine spektakuläre Aussicht auf das Ionische Meer und den Ätna, besonders der Sonnenuntergang ist grandios! Heute dient das Theater als Veranstaltungsort für Konzerte und Festivals.
Vom römisch-griechischen Theater in Taormina genießt man eine einzigartige Aussicht
Agrigent ist bekannt für das Tal der Tempel, das man bei einem Spaziergang durch teils Jahrhunderte alte Olivenhaine und Mandelbäume erkunden kann. Die antike Stadt Akragas war einst eine der mächtigsten griechischen Kolonien im Mittelmeerraum. Das Valle dei Templi, ein UNESCO-Weltkulturerbe, umfasst mehrere gut erhaltene dorische Tempel aus dem 5. Jahrhundert v. Chr., darunter der Concordiatempel. Er gilt als einer der am besten erhaltenen griechischen Tempel weltweit. Besonders beeindruckend sind auch die Überreste des Zeus-Tempels, der einst der größte dorische Tempel der Antike gewesen sein soll. Neben den historischen Stätten lädt die Altstadt von Agrigent mit ihren engen Gassen, barocken Kirchen und traditionellen Restaurants zum Verweilen ein.
Selinunt, in der Nähe von Castelvetrano im Südwesten Siziliens gelegen, ist eine der größten archäologischen Stätten Europas und ein echter Geheimtipp. Die Hafenstadt Selinunt war eine der wohlhabendsten Städte der griechischen Kolonisation. Heute beeindrucken die riesigen Tempelruinen, darunter der sogenannte Tempel E, der teilweise rekonstruiert wurde und die einstige Pracht der Stadt erahnen lässt. Da Selinunt weniger bekannt ist als das Tal der Tempel, kann man hier die antiken Ruinen oft in ruhiger Atmosphäre erkunden.
Der dorische Tempel von Segesta ist ein Rätsel der Geschichte: Obwohl er im 5. Jahrhundert v. Chr. errichtet wurde, scheint er nie vollendet worden zu sein – es fehlen jegliche Spuren einer Dachkonstruktion. Dennoch zählt er zu den schönsten antiken Monumenten Siziliens. Inmitten von sanften Hügeln im Nordwesten der Insel gelegen, wirkt der Tempel besonders stimmungsvoll, wenn die untergehende Sonne die Säulen in warmes Licht taucht. Ganz in der Nähe befindet sich zudem ein griechisches Theater mit Blick auf die Küstenlandschaft.
Das griechische Theater in Segesta bietet einen perfekten Panoramablick über die sanften Hügel
In der antiken Hafenstadt Selinunt kann man die Tempelruinen in ruhiger Atmosphäre genießen
Der Concordiatempel im Valle dei Templi gilt als einer der am besten erhaltenen griechischen Tempel weltweit
Kommen wir nach all den historischen Stätten zur wunderschönen Natur Siziliens. Ein echter Geheimtipp für Naturfreunde ist Geloi Wetland. Dieses Feuchtgebiet im Südosten der Insel ist ein bedeutender Rastplatz für Zugvögel und bietet seltenen Pflanzenarten ein Zuhause. Eine geführte Tour lohnt sich, um die biologische Vielfalt besser zu verstehen.
Der Ätna ist der höchste aktive Vulkan Europas. Seine Lavaströme haben die Landschaft geformt und fruchtbare Böden hinterlassen. Immer wieder regnet es Vulkanasche, sogar der Flughafen in Catania muss so manches Mal gesperrt werden. Wanderungen auf den Ätna bieten spektakuläre Ausblicke. Doch der Vulkan bleibt unberechenbar: Eruptionen können plötzlich auftreten. Geführte Touren sind empfehlenswert, um sicher unterwegs zu sein.
Mit seinen 3403 Metern über dem Meeresspiegel ist der Ätna der höchste aktive Vulkan Europas
Eine Wanderung auf den Ätna wird mit spektakulären Ausblicken belohnt
Eruptionen können jederzeit auftreten und dem staunenden Beobachter ein einmaliges Schauspiel bieten - am besten aus sicherer Entfernung
Dieses Naturschutzgebiet an der Nordwestküste bietet traumhafte Wanderwege, einsame Buchten und kristallklares Wasser. Es ist ideal für Wanderer und alle, die abseits des Trubels die Natur genießen möchten.
Im Zingaro-Naturschutzgebiet erwarten Wanderer einsame Buchten und kristallklares Wasser
Sizilien hat ein gut ausgebautes Verkehrsnetz, das aber teilweise ineffizient sein kann. Für Reisende gibt es verschiedene Optionen:
Die Liparischen Inseln, auch äolische Inseln genannt, sind eine kleine, vulkanische Inselgruppe nördlich von Sizilien, die im Jahr 2000 zum UNESCO-Weltnaturerbe erklärt wurden. Wer vegan reist, muss hier etwas kreativer sein und sich am besten selbst verpflegen. Rein vegane Restaurants sucht man hier vergebens, einige Lokale haben aber vegane Speisen im Menü oder bereiten sie auf Nachfrage zu. (Hier hilft euch unser veganer Sprachführer Say it vegan!)
Die Landwirtschaft auf den Inseln ist geprägt von Oliven, Kapern, Mandeln und frischem Gemüse. Besonders die Kapernpflanzen von Salina sind berühmt, 95 Prozent der italienischen Kapern werden auf dieser kleinen Insel angebaut und finden sich in nahezu allen Gerichten wieder - selbst vor Eis machen sie nicht Halt.
Falls ihr die Inseln vom Wasser aus genießen wollt, bei unserem Partner Viator kannst du unter diesem Link eine Bootstour von Lipari aus buchen. Es ist ein Affiliate-Link: Du unterstützt uns damit ohne Mehrkosten für dich.
Die Altstadt von Lipari auf der gleichnamigen Insel, umgeben von einer Stadtmauer
Die grüne Insel Salina besteht aus zwei erloschenen Vulkanen
Wenn ihr die Fumarolen besichtigt, macht euch auf einen intensiven Schwefelgeruch gefasst
Die beste Sicht auf den Stromboli sowie die gleichnamige Insel hat man vom Boot aus
Der Stromboli ist einer der aktivsten Vulkane der Welt und spuckt mindestens alle halbe Stunde Lava aus
Von dieser Bucht genießt man perfekte Sicht auf den Stromboli
Eine der exklusiven Buchten von Panarea, im Hintergrund sind Lipari und Salina zu sehen
La Canna ragt vor der Insel Filicudi auf
In diesem kleinen Fischerdorf in Alicudi scheint die Zeit einfach stehen geblieben zu sein
Sizilien ist eine Region mit reicher Geschichte. Griechische Tempel, römische Mosaike, arabische und normannische Bauwerke zeugen vom kulturellen Mix. Palermo zeigt maurische Einflüsse, während Taormina römische Eleganz versprüht. Doch die Insel hat auch soziale Herausforderungen. Sizilien ist eine der wirtschaftlich schwächsten Regionen Italiens, mit hoher Arbeitslosigkeit und einem deutlichen Armutsgefälle zum Norden. Tourismus ist eine wichtige Einnahmequelle, aber nicht alle profitieren davon gleichmäßig. Wer bewusst reisen möchte, sollte gezielt nachhaltige Unterkünfte und lokale Produzenten unterstützen.