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Espresso mit Aussicht - Die (ungeschriebenen) Regeln der Kaffeekultur in Italien

Nadine geschrieben von Nadine veröffentlicht im Juni 2025

In Italien ist Kaffee nicht einfach nur ein Getränk – er ist ein fester Bestandteil der kulturellen Identität. Die italienische Kaffeekultur folgt strengen, wenn auch ungeschriebenen Regeln, die von Einheimischen instinktiv befolgt werden. Hier ein Blick auf diese Traditionen, die jeden Kaffeegenuss in Italien bestimmen. Am Ende des Artikels wartet außerdem noch ein Gewinnspiel auf euch!

Der Caffè ist ein Espresso. Punkt.

Wenn du in Italien einen „Caffè“ bestellst, bekommst du automatisch einen Espresso. Kein Milchkaffee, kein Americano – ein kleiner, starker, aromatischer Schluck Italien. Möchtest du doppelt so viel? Frag nach einem Caffè doppio.

Cappuccino nur bis 11 Uhr – danach bist du Tourist:in

Nach dem Mittagessen ist ein Espresso üblich, aber ein Cappuccino? Niemals nach 11 Uhr morgens! Für Italiener ist milchhaltiger Kaffee ausschließlich ein Frühstücksgetränk. Wer nachmittags einen Cappuccino bestellt, outet sich sofort als Tourist.

Das typische italienische Frühstück, "la colazione", ist dabei selbst recht minimalistisch gestaltet und steht in starkem Kontrast zu den herzhaften Frühstückstraditionen anderer Länder. Ein klassisches italienisches Frühstück besteht aus einem Cappuccino oder Caffè Latte, begleitet von einem süßen Gebäck wie einem "cornetto" (der italienischen Version des Croissants, oft mit Marmelade, Creme oder Nutella gefüllt), "paste" (kleine Gebäckstücke) oder einfachem "fette biscottate" (Zwieback) mit Marmelade.

Dieses Frühstück wird häufig nicht zu Hause, sondern in der lokalen Bar auf dem Weg zur Arbeit eingenommen. Die Italiener tauchen ihre süßen Backwaren gerne in ihren Cappuccino ein – eine Praxis, die das perfekte Gleichgewicht zwischen dem bitteren Kaffee und der Süße des Gebäcks schafft. Die leichte Süße des Frühstücks erklärt auch, warum milchhaltiger Kaffee später am Tag als unpassend gilt: Nach einem herzhaften Mittagessen würde die Kombination aus Milch und Zucker des Cappuccinos den Geschmack des Essens überdecken und als zu schwer empfunden werden.

Kaffee ist kein Sitzgetränk

In italienischen Bars existiert eine bemerkenswerte Preisdifferenz zwischen dem Kaffeegenuss im Stehen ("al banco") und im Sitzen ("al tavolo"), die für Ausländer oft überraschend ist. Diese Preisunterschiede sind nicht nur minimal – sie können durchaus erheblich sein. In beliebten touristischen Gebieten wie dem Markusplatz in Venedig oder der Piazza Navona in Rom kann derselbe Espresso, der im Stehen an der Theke vielleicht 1,20 Euro kostet, am Tisch mit 4-7 Euro zu Buche schlagen – also das Drei- bis Fünffache des Thekenpreises.

Diese deutliche Preisdifferenz ist in Italien kulturell völlig akzeptiert und wird nicht als unfair empfunden. Italiener verstehen, dass sie nicht nur für den Kaffee selbst bezahlen, sondern für das gesamte Erlebnis: den Service am Tisch, die Nutzung des Sitzplatzes, die Aussicht auf historische Gebäude oder das Treiben auf dem Platz, und vor allem für die Zeit, die man verweilen darf. Ein Espresso an der Theke wird in 30 Sekunden konsumiert; wer sich setzt, kann hingegen eine Stunde oder länger bleiben, ohne gedrängt zu werden.

Diese Preisgestaltung reflektiert auch die unterschiedlichen Konsumgewohnheiten: Der schnelle Espresso im Stehen ist Teil des alltäglichen italienischen Lebens, während das gemütliche Sitzen eher eine bewusste Entscheidung zur Entspannung und zum Genießen darstellt. Locals wissen dies und wählen entsprechend: Für den täglichen Kaffeekonsum steht man, für besondere Anlässe oder Treffen mit Freunden setzt man sich und zahlt den Aufpreis bewusst für das soziale Erlebnis.

Die Bestelletikette

In einer authentischen italienischen Bar bezahlt man zuerst an der Kasse, erhält einen Beleg und bestellt dann mit diesem am Tresen. Man wartet geduldig, ohne zu drängeln, und genießt den Moment der Zubereitung. Wenn du dir unsicher bist, schau einfach, wie die Anderen es handhaben. In vielen Eisdielen ist es im Übrigen ähnlich!

Die Qualitätsstandards

Ein perfekter italienischer Espresso hat eine haselnussbraune "Crema" - die ölige Schaumschicht auf der Oberfläche. Sie sollte dick und gleichmäßig sein, mindestens 3-4 mm hoch und von einem dunkleren Rand umgeben. Diese Crema entsteht durch den Druck der Espressomaschine und ist ein untrügliches Zeichen für richtige Extraktion und frische Bohnen. Eine gute crema sollte so stabil sein, dass ein darauf gestreuter Löffel Zucker mehrere Sekunden lang an der Oberfläche bleibt, bevor er langsam durchsinkt.

Der Kaffee selbst wird in vorgewärmten Porzellantassen serviert, nie in Glas oder Papier, da diese Materialien die Temperatur zu schnell abgeben würden. Die Tasse ist dabei präzise dimensioniert: Eine typische Espressotasse fasst etwa 50-60 ml, ist jedoch nur mit 25-30 ml Kaffee gefüllt, wobei die korrekte Menge "7 Gramm Kaffee, 25 ml Wasser, extrahiert in 25 Sekunden unter 9 Bar Druck" beträgt – eine Formel, die in ganz Italien fast religiös eingehalten wird.

Fast immer wird der Espresso von einem kleinen Glas Wasser begleitet, das schlicht "acqua" genannt wird. Dieses Wasser dient einem doppelten Zweck: Es reinigt den Gaumen vor dem ersten Schluck, sodass man den vollen Geschmack des Kaffees erfahren kann, und spült nach dem letzten Schluck die intensiven Aromen weg, um den Gaumen für den Rest des Tages zu erfrischen.

Die Qualität eines italienischen Espressos wird an mehreren Faktoren gemessen: Er sollte ausgewogen sein, mit einer perfekten Balance aus Säure, Bitterkeit und Süße. Die Konsistenz sollte samtig und beinahe sirupartig sein, nicht wässrig. Ein erstklassiger Espresso hinterlässt ein lang anhaltendes, angenehmes Nachgeschmackserlebnis ohne unangenehme Bitterkeit. Baristi in Italien bewerten ihre Kreationen nach dem "5-M-Prinzip": Miscela (Kaffeemischung), Macinadosatore (Mühle), Macchina (Espressomaschine), Manutenzione (Wartung der Geräte) und Mano (die "Hand" oder Fertigkeit des Barista).

Die Tradition des Caffè Sospeso

Der "caffè sospeso" (auf Deutsch: aufgeschobener oder schwebender Kaffee) ist eine besonders schöne Tradition, die ihren Ursprung in den Kaffeehäusern Neapels hat. Diese solidarische Praxis entstand vermutlich in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts und verkörpert die warmherzige Großzügigkeit, die trotz wirtschaftlicher Schwierigkeiten in der italienischen Kultur verankert ist.

Das Prinzip ist denkbar einfach: Ein wohlhabenderer Kunde bezahlt für zwei Espresso, trinkt aber nur einen. Der zweite Kaffee bleibt "in der Schwebe" – er wird auf einer Liste vermerkt oder in einem Buch notiert und kann später von jemandem konsumiert werden, der sich keinen Kaffee leisten kann. Die Schönheit dieser Tradition liegt in ihrer Anonymität – der Spender und der Empfänger begegnen sich nie direkt, wodurch die Würde des Bedürftigen gewahrt bleibt.

In Neapel war diese Praxis besonders nach dem Zweiten Weltkrieg verbreitet, als viele Menschen unter wirtschaftlicher Not litten. Ein wohlhabender Geschäftsmann könnte morgens in eine Bar gehen und sagen: "Ich nehme einen Kaffee für mich und einen sospeso." Der Barista notierte dies, und später am Tag konnte ein bedürftiger Mensch fragen: "Gibt es einen caffè sospeso?" und erhielt gratis einen Espresso.

Diese Tradition ist ein tiefgreifender Ausdruck der italienischen Überzeugung, dass ein guter Kaffee kein Luxus, sondern ein grundlegendes Recht ist, das jedem zustehen sollte. In den letzten Jahren hat diese Tradition eine Renaissance erlebt, nicht nur in Italien, sondern weltweit, als Symbol für alltägliche Menschlichkeit und Solidarität. In vielen italienischen Bars findet man heute wieder Hinweisschilder, die auf die Möglichkeit des "caffè sospeso" aufmerksam machen, und auch moderne Kaffeeketten haben ähnliche Wohltätigkeitsprogramme ins Leben gerufen.

Der "caffè sospeso" zeigt, wie in Italien Kaffee nicht nur ein Getränk ist, sondern ein kulturelles Medium, das Menschen verbindet und gesellschaftliche Werte zum Ausdruck bringt.

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    „Mit wem genießt du am liebsten deinen Kaffee?“
Gewinnspiel

Teilnahmebedingungen

  • Veranstalter: Das Gewinnspiel wird von Vegan Wanderlust veranstaltet.
  • Teilnahme: Teilnehmen können alle natürlichen Personen ab 18 Jahren mit Wohnsitz in Deutschland und Österreich.
  • Ablauf: Die Teilnahme erfolgt entweder über das Ausfüllen des Teilnahmeformulars im Artikel oder über Instagram durch Folgen der Accounts @veganwanderlust_magazin und @scappicafe sowie Kommentieren des Gewinnspiel-Posts. Teilnahmeschluss ist der 31. Juli 2025, verlost wird am 1. August 2025.
  • Gewinne: Verlost werden zweimal je eine Packung Espressobohnen von Scappi Caffè.
  • Gewinnerermittlung: Die Gewinner:innen werden per Zufallsprinzip ausgelost und per E-Mail oder DM persönlich benachrichtigt.
  • Hinweis: Dieses Gewinnspiel steht in keiner Verbindung zu Instagram und wird weder von Instagram gesponsert, unterstützt noch organisiert.
  • Sonstiges: Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Eine Barauszahlung des Gewinns ist nicht möglich.

Datenschutzhinweis:
Mit dem Absenden des Teilnahmeformulars erklärst du dich damit einverstanden, dass deine angegebenen Daten (Name, E-Mail-Adresse und Antwort auf die Gewinnspielfrage) ausschließlich zur Durchführung des Gewinnspiels verarbeitet werden. Deine Daten werden nach Abschluss des Gewinnspiels gelöscht und nicht an Dritte weitergegeben.

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