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Gründe für ein veganes Leben // Vegan für Anfänger

Nadine geschrieben von Nadine veröffentlicht im Februar 2025

Veganismus: Was bedeutet das eigentlich?

Die Begriffe vegan und Veganismus sind im Moment in aller Munde. Doch wo kommen sie her und was bedeutet vegan genau?
Der Begriff vegan wurde 1944 durch den Briten Donald Watson geprägt. Er ist der Gründer der Vegan Society. 1979 wurde diese Gesellschaft offiziell als gemeinnützig anerkannt und in diesem Zuge entstand auch die noch heute gültige Definition. In der deutschen Übersetzung lautet sie sinngemäß wie folgt:
Veganismus ist eine Lebensweise, die versucht - so weit wie praktisch durchführbar - alle Formen der Ausbeutung und Grausamkeiten an leidensfähigen Tieren für Essen, Kleidung und andere Zwecke zu vermeiden; und in weiterer Folge die Entwicklung und Verwendung von tierfreien Alternativen zugunsten von Mensch, Tier und Umwelt fördert. In Bezug auf die Ernährung bedeutet dies den Verzicht auf alle Produkte, die zur Gänze oder teilweise von Tieren gewonnen werden.

Kurz zusammengefasst bedeutet dies, dass vegan lebende Menschen aus ethischen Gründen auf tierische Produkte in allen Lebensbereichen, so gut es eben geht, verzichten.

Doch weiter gedacht schließt es auch Produkte ein, deren Produktion Ausbeutung und Leid von Menschen in Kauf nimmt oder bewusst darauf basiert.
Die Umstellung auf vegan läuft bei den meisten Menschen über einen gewissen Zeitraum ab und ein Großteil der Personen fangen eben beim Essen an: Fleisch, Fisch, Eier, Milchprodukte und Honig und deren Derivate verschwinden nach und nach vom Teller.
Führt man diese Lebensweise konsequent weiter, folgen zwangsläufig auch der Verzicht auf Kosmetik und Reinigungsmittel, die tierische Bestandteile beinhalten, auf Kleidung aus Wolle, Seide oder Leder, sowie auf den Besuch von Zoos, Aquarien und Zirkussen, die Tiere ausbeuten.

## Gründe

Gründe für eine vegane Lebensweise

Warum entscheiden sich Menschen für die vegane Lebensweise? 

Die Antwort auf diese Frage ist vielseitig und reicht von ethischen Überzeugungen bis hin zu ökologischen und gesundheitlichen Aspekten. Veganismus bedeutet für viele nicht nur, bestimmte Lebensmittel wegzulassen, sondern vielmehr, bewusster mit den eigenen Entscheidungen umzugehen und die Auswirkungen des eigenen Handelns zu hinterfragen.

Die Beweggründe sind dabei so individuell wie die Menschen selbst, die sich für diesen Weg entscheiden. Einige möchten das Leid der Tiere reduzieren, andere sehen im Veganismus eine Möglichkeit, die Umwelt zu schützen oder ihre eigene Gesundheit zu fördern. Auch die Frage der Ernährungsgerechtigkeit – also der effizienteren und gerechteren Nutzung globaler Ressourcen – spielt für viele eine Rolle.

In den folgenden Abschnitten werden diese verschiedenen Perspektiven näher betrachtet. Dabei zeigen sich die vielen Facetten des Veganismus, die ihn für immer mehr Menschen zu einer überzeugenden Lebensweise machen.

## Tiere s

Tiere schützen – der ethische Grundgedanke hinter Veganismus

Tiere sind intelligente, fühlende Wesen, die Schmerz empfinden, Bindungen aufbauen und ein Recht auf ein Leben ohne Leid haben. Um den stetig wachsenden Hunger nach tierischen Produkten zu stillen, werden Tiere wie Waren produziert und ausgebeutet. Jeder von uns hat vermutlich schon einmal die erschütternden Bilder aus Schlachthöfen, von Tiertransporten oder aus der Massentierhaltung gesehen. Doch wie oft halten wir inne und fragen uns: Muss das wirklich sein? Ist der Genuss eines Schnitzels oder eines Joghurts den Preis des Tierleids wert?  Wer sich hierzu tiefer informieren möchte, kann dies bei der Soko Tierschutz e.V. und beim Verein gegen Tierfabriken tun.

Auch für Milch und Eier leiden Tiere oft unsichtbar im Hintergrund. Wusstest du zum Beispiel, dass männliche Küken, die in der Eierproduktion keinen wirtschaftlichen Wert haben, lange Zeit unmittelbar nach dem Schlüpfen geschreddert oder vergast wurden? Obwohl diese Praxis in Deutschland mittlerweile verboten ist, wird sie in anderen Ländern weiterhin praktiziert. Und was passiert mit Milchkühen, wenn ihre Milchleistung nachlässt? Sie werden geschlachtet – ebenso wie Legehennen, die keine Eier mehr legen.

Was bedeutet das alles? Es zeigt, dass selbst die scheinbar harmlosen tierischen Produkte wie Milch und Eier oft mit systematischem Leid verbunden sind. Die Entscheidung für eine vegane Lebensweise ist für viele Menschen ein klares Zeichen, sich von diesem System der Ausbeutung zu distanzieren. Ist es nicht an der Zeit, Tiere nicht mehr als Produkte zu sehen, sondern als Lebewesen, die unseren Respekt verdienen?

Der Wunsch, Tierleid zu vermeiden, ist einer der häufigsten Gründe, warum Menschen vegan leben. Indem wir unsere Entscheidungen hinterfragen und uns für Alternativen entscheiden, können wir aktiv dazu beitragen, das Leben unzähliger Tiere zu verbessern. Die Frage ist: Welche Welt möchten wir mit unserem Handeln unterstützen?

## Veganis

Veganismus und Umweltschutz: Wie unsere Ernährung den Planeten beeinflusst

Die Produktion tierischer Lebensmittel hat erhebliche Auswirkungen auf die Umwelt. Massentierhaltung gehört zu den größten Verursachern von Treibhausgasen und trägt direkt zur globalen Erderwärmung bei. Neben den hohen Methanemissionen, die durch die Tierhaltung entstehen, gibt es zahlreiche weitere Probleme, die mit der Herstellung tierischer Produkte verbunden sind.

Ein zentrales Beispiel ist der enorme Ressourcenverbrauch. Für die Produktion von Fleisch, Milch und Eiern werden große Mengen an Land, Wasser und Futtermitteln benötigt. Etwa 98 % des weltweit angebauten Sojas werden als Futtermittel für Tiere genutzt, statt direkt in der menschlichen Ernährung eingesetzt zu werden. Gleichzeitig wird durch die Rodung von Regenwaldflächen Platz für den Anbau von Futtersoja oder neue Weideflächen geschaffen, was den Verlust wertvoller Ökosysteme und Lebensräume nach sich zieht.

Auch die Verschmutzung von Gewässern ist ein großes Problem. Gülle, die in der Massentierhaltung anfällt, gelangt oft in Flüsse und Seen, wodurch der Sauerstoffgehalt sinkt und sogenannte „Dead Zones“ entstehen, in denen kein maritimes Leben mehr möglich ist. Darüber hinaus wird Gülle als Dünger auf Felder aufgebracht, was den Nitratgehalt im Boden und im Grundwasser erhöht. Zu viel Nitrat im Trinkwasser kann gesundheitliche Folgen haben, insbesondere für Säuglinge und Kleinkinder.

Ein weiterer Aspekt ist die ineffiziente Nutzung von Ressourcen. Für die Umwandlung von pflanzlicher in tierische Energie werden große Mengen an Wasser, Ackerfläche und Futtermitteln benötigt. Schätzungen zufolge gehen dabei zwischen 65 und 90 % der Nahrungsenergie verloren, die für die Ernährung des Tieres benötigt wird. Eine pflanzenbasierte Ernährung kann diesen Umweg umgehen und so wesentlich weniger Ressourcen verbrauchen.

Durch eine vegane Lebensweise lässt sich der persönliche ökologische Fußabdruck erheblich reduzieren. Bereits kleine Veränderungen, wie die verstärkte Integration pflanzlicher Alternativen in den Alltag, können dazu beitragen, die Belastung von Land, Wasser und Atmosphäre zu verringern. Der bewusste Verzicht auf tierische Produkte bietet eine Chance, Ressourcen effizienter zu nutzen und gleichzeitig zum Schutz der Umwelt beizutragen.

## Gesundh

Gesundheitliche Vorteile einer pflanzlichen Ernährung

Eine ausgewogene, vollwertige pflanzenbasierte Ernährung bringt zahlreiche gesundheitliche Vorteile mit sich. Viele wissenschaftliche Studien haben gezeigt, dass sie das Risiko für chronische Erkrankungen senken und das allgemeine Wohlbefinden fördern kann. Hier sind einige der wichtigsten positiven Effekte im Überblick:

1. Senkung des Risikos für chronische Krankheiten

Vegan lebende Menschen können ihr Risiko für Zivilisationskrankheiten wie Adipositas, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes Typ 2 und Arteriosklerose deutlich verringern. Eine Ernährung, die reich an Obst, Gemüse, Hülsenfrüchten und Vollkornprodukten ist, enthält weniger gesättigte Fettsäuren und Cholesterin und kann so die Herzgesundheit fördern.

2. Bessere Darmgesundheit durch mehr Ballaststoffe

Pflanzliche Lebensmittel wie Vollkornprodukte, Obst und Gemüse liefern reichlich Ballaststoffe. Diese unterstützen eine gesunde Verdauung, fördern eine ausgewogene Darmflora und können das Risiko für Darmkrebs senken. Ein gesunder Darm trägt wesentlich zum allgemeinen Wohlbefinden bei.

3. Unterstützung beim Gewichtsmanagement

Vegan lebende Menschen haben häufig ein niedrigeres Körpergewicht im Vergleich zu Menschen mit anderen Ernährungsweisen. Das liegt vor allem daran, dass pflanzliche Lebensmittel oft weniger Kalorien und mehr sättigende Ballaststoffe enthalten. Dadurch kann eine vegane Ernährung das Gewichtsmanagement erleichtern.

4. Entzündungshemmende Wirkung

Sekundäre Pflanzenstoffe und Antioxidantien, die in einer veganen Ernährung reichlich enthalten sind, können helfen, Entzündungswerte im Körper zu senken. Chronische Entzündungen stehen im Verdacht, viele Krankheiten zu begünstigen – eine pflanzenbasierte Ernährung wirkt dem entgegen.

5. Mehr Vitalstoffe und sekundäre Pflanzenstoffe

Veganer:innen nehmen im Durchschnitt mehr Vitamine, Mineralstoffe und sekundäre Pflanzenstoffe auf, die wichtig für den Körper sind. Dazu gehören z. B. Vitamin C, Folsäure, Magnesium und Polyphenole. Diese Stoffe schützen die Zellen vor oxidativem Stress und fördern die Gesundheit.

6. Prävention durch eine vollwertige Ernährung

Die Basis einer gesunden veganen Ernährung sind vollwertige Lebensmittel wie Hülsenfrüchte, Nüsse, Samen, Gemüse, Obst und gesunde pflanzliche Fette. Eine solche Ernährung kann nicht nur Krankheiten vorbeugen, sondern auch zu mehr Energie und einem besseren Lebensgefühl beitragen.

## Veganis

Veganismus und die globale Ernährungskrise

Ein weiterer Aspekt einer veganen Lebensweise ist der Punkt der Ernährungsgerechtigkeit. Auf der einen Seite leiden sehr viele Menschen an Hunger und Mangelernährung auf dieser Welt. Auf der anderen Seite werden Ressourcen wie Getreide, Wasser und Ackerfläche für die Massentierhaltung verbraucht. Bei der Umwandlung von pflanzlicher Nahrungsenergie zu tierischer Nahrungsenergie gehen 65 % - 90 % verloren. Diese Summe verbraucht der Stoffwechsel des Tieres zur Lebenserhaltung. Würde man nicht den Umweg über das Tier gehen, könnten mit dieser Menge an Energie sehr, sehr viele Menschen ernährt werden. Ackerflächen würden frei und könnten sinnvoller genutzt werden. Abholzung des Regenwaldes, Bodenerosion, Umweltverschmutzung, Vernichtung von Lebensraum und daraus resultierender Artenverlust, Vertreibung und Ausbeutung von Menschen, all dies sind direkte Folgen der Massentierhaltung. Mehrere Studien haben gezeigt, dass ein Wechsel zu einer mehr pflanzenbasierten Ernährung einen deutlichen Einfluss auf die weltweite Ernährungssituation hätte.

## Ein Faz

Ein Fazit zum Veganismus: Mehr als nur ein Trend

Wie wir gesehen haben, ist Veganismus weit mehr als eine bloße Ernährungsform. Es handelt sich um eine Lebensweise, die auf ethischen, ökologischen, gesundheitlichen und gesellschaftlichen Überlegungen basiert. Im Kern steht der Wunsch, eine Welt zu schaffen, die gerechter, nachhaltiger und mitfühlender ist – nicht nur für Tiere, sondern auch für uns Menschen und unseren Planeten.

Die Entscheidung, vegan zu leben, ist für viele Menschen ein Weg, Verantwortung für die eigenen Handlungen zu übernehmen. Es geht darum, sich bewusst mit den Auswirkungen unserer Entscheidungen auf die Umwelt, die Tiere und die globalen Ressourcen auseinanderzusetzen. Dabei ist Veganismus keine strikte Ideologie, sondern vielmehr ein offenes Konzept, das Raum für individuelle Schritte bietet. Ob durch den Verzicht auf Fleisch, den Ersatz von Milchprodukten oder die Entscheidung für tierfreie Kleidung – jede Veränderung kann einen Unterschied machen.

Abschließend lässt sich sagen, dass Veganismus kein „Alles-oder-Nichts“-Ansatz sein muss. Jeder Schritt in Richtung einer pflanzlichen Lebensweise ist ein Fortschritt – sei es durch kleine Veränderungen im Alltag, das Ausprobieren neuer Gerichte oder die bewusste Auseinandersetzung mit Konsumgewohnheiten. Es geht nicht darum, perfekt zu sein, sondern darum, informierte und bewusste Entscheidungen zu treffen, die zu den eigenen Werten passen.

Veganismus ist keine Modeerscheinung, sondern ein Weg, der auf lange Sicht viele Herausforderungen unserer Zeit adressieren kann. Egal, ob du dich für die Tiere, die Umwelt, deine Gesundheit oder die Gesellschaft entscheidest: Jede kleine Veränderung kann einen großen Unterschied machen. Vielleicht ist Veganismus nicht für alle der eine richtige Weg, aber er lädt uns alle ein, über die Auswirkungen unseres Handelns nachzudenken und einen Beitrag für eine bessere Welt zu leisten.

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